Studie zu den positiven Seiten aktiver Mobilität

St. Pölten (pts030/20.05.2021/14:30) – Ein Forschungsprojekt der FH St. Pölten entwickelt ein Bewertungsinstrument, das die Wechselwirkungen zwischen Rad- und Fußverkehr, Gesundheit und Wirtschaft quantitativ erfassbar macht. Es soll Entscheidungsträger*innen als Grundlage für Maßnahmen und Förderungen dienen.

Aktive Mobilität nimmt seit einigen Jahren einen immer größeren Stellenwert ein. Sie umfasst Fortbewegungsarten, die ganz oder teilweise auf Muskelkraft beruhen, wie zum Beispiel Radfahren, zu Fuß gehen und Tretroller fahren. Das ist gut für die Gesundheit, reduziert den Ausstoß an Treibhausgasen und wirkt dem Klimawandel entgegen.

„Obwohl diese positiven Effekte in den einzelnen Sektoren klar erkennbar sind, werden Maßnahmen zur Förderung aktiver Mobilität in der Planung, bei der Zuweisung von Geldern und bei den politischen Entscheidungsprozessen derzeit nur unzureichend intersektoral berücksichtigt“, sagt Alexandra Anderluh, Forscherin am Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung der FH St. Pölten.

Volkswirtschaftlicher Nutzen Laut Anderluh gibt es in Österreich nur wenige Studien zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des Radverkehrs und Untersuchungen zum Fußverkehr fehlen weitgehend. Es bestehe also Aufholbedarf – vor allem auch deshalb, weil internationale Arbeiten zeigten, dass die positiven Effekte aktiver Mobilität über den Wert für Gesundheit und Klimaschutz hinausgehen. Zum Beispiel kann der Radverkehr zu Produktivitätssteigerungen in damit verbundenen Branchen führen aber auch dazu beitragen, dass mehr lokale Geschäfte besucht werden und der Umsatz dort gesteigert wird. Auch die gesundheitlichen Auswirkungen aktiver Mobilität gilt es volkswirtschaftlich zu quantifizieren.

Solche Effekte will Anderluh gemeinsam mit dem Projektpartner tbw research GesmbH im vor Kurzem gestarteten Forschungsprojekt EFFECTS erfassen. Das Projekt ist breit angelegt und zielt darauf ab, Erkenntnisse aus verschiedenen Einzeldisziplinen (Mobilität, Gesundheit, Wirtschaft) so zusammenzuführen, dass daraus neues Wissen über Wirkungszusammenhänge entsteht. „Die gewonnenen Erkenntnisse sollen als Entscheidungs- und Argumentationsgrundlage dienen und dazu beitragen, Verkehrssysteme in Richtung von mehr Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln“, sagt Anderluh.

Zusammenhänge, Wirkungen, Kennzahlen und Simulationen Das Projekt will Wirkungszusammenhänge zwischen aktiver Mobilität, Gesundheit und Wirtschaft identifizieren, die Zusammenhänge österreichweit erfassen und Kennzahlen dazu erstellen. Die Ergebnisse sollen eine Argumentations- und Wissensgrundlage darstellen, auf deren Basis herausgearbeitet werden kann, wo sinnvolle Kooperationen zwischen Politik- und Verwaltungsbereichen möglich sind, wo und auf welche Weise steuernd eingegriffen werden kann und wo weiterer Forschungsbedarf besteht.

Die Kennzahlen sollen es erlauben, den Einfluss von aktiver Mobilität auf die Gesundheit sowie die volkswirtschaftlichen Folgewirkungen (Wertschöpfung, Beschäftigung, Produktion) abzuschätzen. Weitere Informationen wie Gender- und Diversity-Aspekte, Lebensstile und Alter werden miteinbezogen. Die Basis für die Kennzahlen bilden bereits erhobene Daten, Vorstudien und Gespräche mit Expert*innen. Außerdem simulieren die Forscher*innen im Projekt Entwicklungspfade und Szenarien zur aktiven Mobilität. Mit Hilfe der Simulationen können verkehrliche, gesundheitliche und wirtschaftliche Effekte quantitativ abgeschätzt werden.

„Das Hauptergebnis des Projektes soll ein Bewertungstool sein, das Verantwortungsträger*innen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft ein Werkzeug an die Hand gibt, um Maßnahmen im Bereich der Aktiven Mobilität gezielt zu setzen“, sagt Anderluh.

Projekt EFFECTS – Intersektorale Wirkungsimplikationen und Potentiale aktiver Mobilität Das Projekt wird vom Bundeministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie über das FFG-Programm „Mobilität der Zukunft“ gefördert. Partner im Projekt ist die tbw research GesmbH. https://research.fhstp.ac.at/effects-intersektorale-wirkungsimplikationen-und-potentiale-aktiver-mobilitaet

Über die Fachhochschule St. Pölten Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung zu den Themen Medien, Wirtschaft, Digitale Technologien, Informatik, Security, Bahntechnologie, Gesundheit und Soziales. 26 Studiengänge und zahlreiche Weiterbildungslehrgänge bieten ca. 3.500 Studierenden eine zukunftsweisende Ausbildung. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.

25 Jahre FH St. Pölten – 25 Ideas for Future Die Fachhochschule St. Pölten feiert im Herbst 2021 das 25-jährige Bestehen – und richtet den Blick zu diesem Anlass explizit in die Zukunft: Über 25 Wochen lang präsentiert die FH St. Pölten 25 innovative Zukunftsideen von Studierenden, Lehrenden und Mitarbeiter*innen und gibt so einen Einblick in ihre große inhaltliche Bandbreite und Innovationskraft. Das Finale bildet eine Ideenvernissage im Rahmen der Eröffnung des Campus St. Pölten im Oktober. Die aktuellen Zukunftsideen und weitere Informationen finden Sie hier: https://www.fhstp.ac.at/25jahre .

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