Kamp-Lintfort (pts013/08.06.2017/09:00) – Ein „Lintforter Bergmann“ feiert seinen 30. Geburtstag. Das allein wäre vielleicht nicht so ungewöhnlich, wenn der Bergmann aus Fleisch und Blut bestünde und nicht, wie in diesem Fall, aus Roggen und Natursauerteig. Und doch gratulieren die Mitglieder des Vereins „Bergmann Tradition“ Bäckermeister und „geistigem Vater“ Norbert Büsch zum Jubiläum. Denn für sie wurde vor 30 Jahren das besondere Roggenbrot „Lintforter Bergmann“ kreiert.
Stärkung in der Grube
Der Arbeitstag unter Tage konnte für die Bergleute nicht nur lang werden, er erforderte auch Kraft und Energie. Eine gute Stärkung zwischendurch war da mehr als hilfreich. Nur – woher nehmen?
Das Wissen um dieses Dilemma hat Norbert Büsch vor drei Jahrzehnten aktiv werden lassen. Damals hatte er gerade die Lintforter Bäckerei Holla übernommen und entdeckte ein nicht genutztes Rezept für ein reines Roggenbrot. Damit war die Idee des „Lintforter Bergmanns“ geboren. Es sollte ein Brot für die körperlich hart arbeitenden Bergleute werden, das nicht nur lecker, sondern vor allen Dingen auch sättigend war. Es musste lange saftig bleiben, damit es auch nach ein paar Stunden in den „Dubbel-„, also Brotdosen, noch frisch schmeckte. Und haltbar sein musste es auch“, erinnert sich der Bäckermeister.
Ein Brot wird gefeiert
So ging Norbert Büsch vor 30 Jahren ans Werk, kombinierte das entdeckte Rezept mit Natursauerteig und schaffte die zur damaligen Zeit schwierige Herausforderung, ein reines Roggenbrot zu backen. „Wir haben diesen Bergmann immer gern mit auf die Schicht genommen. Er hat uns in den Pausen gut satt gemacht“, erinnert sich Manfred Stratenhoff, heute Vorsitzender des Vereins Bergmann Tradition, lachend. Ausgestattet mit Bergkittel und Wetterlampen gratulierten er und weitere Mitglieder des Vereins Norbert Büsch zum Brot-Jubiläum.
Viele Freunde fand die damals neue Kreation auch außerhalb der Bergmannszunft. Und das beständig. Denn der „Lintforter Bergmann“ ist auch heute noch eines der häufigsten Brote, das über die Ladentheken der Büsch-Fachgeschäfte gereicht wird.
Engagement für heimische Kohle
Vor 30 Jahren hatte Norbert Büsch mit dem „Lintforter Bergmann“ aber noch ein weiteres Ziel vor Augen: Er wollte ein Zeichen seines Engagements für Heimat und die Kohle setzen, der es damals sehr schlecht ging. Deshalb führte er das neue Brot mit einer eigenen Brottüte und dem Bekenntnis „Wir brauchen unsere Steinkohle wie unser tägliches Brot“ ein.
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