Personalnot in den steirischen Krankenhäusern

Graz (OTS) – In den steirischen Spitälern leistet das Personal Tag für Tag hervorragende Arbeit. Doch die Arbeitsbedingungen werden für die Beschäftigten immer belastender. AK und ÖGB fordern gemeinsam, dringend notwendige Verbesserungen fürs Personal umzusetzen, die letztlich auch Patientinnen und Patienten zugutekommen. Die Herausforderungen für die Beschäftigten in den steirischen Krankenhäusern werden immer komplexer. Der Pflegeaufwand steigt, nicht nur durch die Spezialisierung in der Medizin, sondern unter anderem auch, weil das medizinische Personal durch die Alterung der Gesellschaft immer häufiger mit dementen Patienten konfrontiert ist. Andererseits wächst auch die Bürokratie, aus rechtlichen Gründen müssen die Spitalsbediensteten zunehmend mehr Zeit für die Dokumentation und Information der Patientinnen und Patienten aufwenden. Indes werden die Krankenhausambulanzen vor allem an den Wochenenden überrannt. Zwtl.: 300 Dienstposten nicht besetzt Die Anforderungen nehmen zwar zu, „aber das Personal wird nicht mehr, die Überlastungsanzeigen steigen“, kritisiert Christian Fürntrath, Betriebsratsvorsitzender am LKH Feldbach und Aufsichtsratsmitglied der Spitalsgesellschaft KAGes. Die Personalsituation in den steirischen Landeskrankenhäusern ist mehr als angespannt: 300 Dienstposten sind nicht besetzt, die Personalbedarfsberechnungen spiegeln den gestiegenen Pflege- und Dokumentationsaufwand schon längst nicht mehr wider. Die Folge: Nachdienste können wegen der Personalnot nicht hinreichend besetzt werden, die Beschäftigten leiden psychisch und physisch unter Überlastung, Krankenstände nehmen laut Betriebsräten zu, das Risiko von Fehlern steigt, die Wartezeiten für Untersuchungen und Therapien verlängern sich. Die akute Personalnot hat also nicht nur Auswirkungen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch auf die Patientinnen und Patienten. Zwtl.: Schwierige Suche nach Personal Freilich: Überhaupt neues Personal zu finden, wird zunehmend schwieriger, insbesondere in den Regionen abseits des Ballungsraumes Graz. Daher sollte nicht nur das Image von Pflege- und Gesundheitsberufen verbessert, sondern auch Ausbildungsangebote in den Regionen geschaffen werden, um eine Abwanderung von Pflegefachkräften zu verhindern. Zudem sollte zusätzliche Infrastruktur für das Spitalspersonal geschaffen werden. Fürntrath wünscht sich etwa für das LKH Feldbach eine eigene Kinderbetreuungseinrichtung, die es den Bediensteten – von denen viele in Teilzeit arbeiten – ermöglichen würde, Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bringen. Zwtl.: AK und ÖGB: „Endlich handeln“ Unterstützung kommt von AK-Präsident Josef Pesserl und ÖGB-Landesvorsitzendem Horst Schachner: „Um die Versorgungssicherheit und die Versorgungsqualität für die Patientinnen und Patienten auch weiterhin sicherzustellen und die Beschäftigten vor der Schädigung ihrer Gesundheit zu bewahren, ist es höchst an der Zeit und dringend erforderlich, den Spitälern mehr Personal zur Verfügung zu stellen. Wir fordern die Verantwortlichen auf, endlich zu handeln.“ Zusätzliches Personal kostet natürlich mehr Geld. Aber aus Sicht der AK und des ÖGB darf die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten sowie der Patientinnen und Patienten keine Frage des Geldes sein. Zumal durch sinnvolle Investitionen teure Folgekosten durch Krankenstände oder Defizite in der Betreuung von Patientinnen und Patienten vermieden werden könnten. Alle Informationen finden Sie unter [www.akstmk.at/presse] (http://www.akstmk.at/presse)

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