Krems/Rohrau (pts027/30.08.2018/11:00) – Seit 10. August ist Michael Haydn (*14.9.1737 in Rohrau/NÖ – 10.8.1806 in Salzburg) auch wieder offiziell in seinem Geburtshaus in Rohrau „daheim“. Die Bundesländer Salzburg und Niederösterreich spendeten eine Gedenktafel, die im Innenhof des Haydn Geburtshauses angebracht wurde und an den berühmten Kirchenkomponisten erinnert, der seit mehr als 200 Jahren im übermächtigen Schatten seines Bruders Joseph Haydn steht.
Gerhard Walterskirchen, ehemaliger Leiter der Johann Michael Haydn-Gesellschaft Salzburg und anerkannter Michael-Haydn-Experte, war ebenso zur Enthüllung der Gedenktafel angereist wie Dr. Eva Maria Stöckler von der Donau-Universität Krems. Die Donau-Universität Krems zeichnet als Kooperationspartnerin der „Haydnregion Niederösterreich“ für die wissenschaftliche Aufarbeitung des musikkulturellen Erbes der Brüder Michael und Joseph Haydn mitverantwortlich. Die am Zentrum für Angewandte Musikforschung der Donau-Universität Krems eingerichtete Plattform „Haydnforschung Niederösterreich“ hat das Ziel, musikpraktische Aufführungen der Haydnregion NÖ mit seinen künstlerischen Leitern Mag. Michael Linsbauer und Harald Kosik wissenschaftlich vorzubereiten und zu begleiten.
Gegenwärtig wird intensiv an einer Publikation zu Leben und Werk von Michael Haydn gearbeitet. Gemeinsam mit dem Stift St. Peter soll die erste moderne Biographie zum berühmten Sohn Niederösterreichs herausgebracht werden.
„Michael Haydn ist einer der meist unterschätzten Komponisten Österreichs“, sagt Dr. Eva Maria Stöckler vom Zentrum für Angewandte Musikforschung. „Wir hoffen mit dieser Biographie nicht nur der Bedeutung dieses Komponisten, Zeitgenossen und Freund von Wolfgang Amadeus Mozart gerecht zu werden, sondern damit auch Musikerinnen und Musiker für die Aufführung seiner Werke zu begeistern.“
Weitere Informationen: http://www.haydnregion-noe.at http://www.donau-uni.ac.at/musik
Wissen: Michael Haydn wurde in einem schilfgedeckten Bauernhaus in Rohrau geboren, das heute als Haydn-Gedenkstätte und Museum dient, und verbrachte seine Kindheit im heutigen Bezirk Bruck an der Leitha. Aller posthumen Vernachlässigung zum Trotz ging der „Salzburger Haydn“ als „König der Kirchenmusik“ in die Musikgeschichte ein. Zum würdigen Gedenken erklang am 10. August 2018 zu seinem 212. Todestag in der Pfarrkirche Bruck ein außergewöhnliches Konzert der Stiftsmusik St. Peter unter der Leitung von Peter Peinstingl, wo einige seiner brillantesten Werke wie etwa das Requiem in c-moll zur Aufführung gelangten. Die „Haydnregion Niederösterreich“ wurde anlässlich des 280. Geburtstags von Michael Haydn gegründet, um das musikkulturelle Erbe der Brüder Haydn zu wahren und zu verbreiten. „Herzstück“ der Initiative ist dabei das neu renovierte Geburtshaus in Rohrau.
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Aussender: Donau-Universität Krems Ansprechpartner: Eva-Maria Bauer, MA Tel.: +43 676 558 45 75 E-Mail: eva.bauer@donau-uni.ac.at Website: www.donau-uni.ac.at/musik