München/Brüssel (pts026/07.03.2018/11:00) – * Patentanmeldungen aus der Schweiz steigen 2017 um 0.6% auf neue Höchstmarke * China überholt – Schweiz fällt im Länder-Ranking auf Platz 6 * Huawei zum ersten Mal an der Spitze der Patentanmelder beim EPA * Schweiz bleibt Land mit grösster Patentaktivität je Einwohner * EPFL, ETH, Uni Zürich: drei Hochschulen finden sich im Schweizer Patentranking * Waadt erneut Kanton mit den meisten Anmeldungen * Im Städte-Ranking fällt Zürich zurück: ein Drittel weniger Patentanmeldungen
Die Zahl der Patentanmeldungen aus der Schweiz beim Europäischen Patentamt (EPA) ist 2017 um 0.6% auf einen neuen Höchststand von 7 283 gestiegen (2016: 7 241). Dies geht aus dem heute veröffentlichten Jahresbericht 2017 des EPA hervor. Allerdings lag die Schweiz damit erheblich unter dem Wachstum der EU28-Staaten von 2.6%. (Fig.: Entwicklung der Schweizer Patentanmeldungen – http://bit.ly/2FykuwI )
Die Schweiz war 2017 wiederum das Land mit den meisten europäischen Patentanmeldungen je Einwohner. Mit 884 Patentanmeldungen sank dieser Wert gegenüber 2016 jedoch geringfügig (892). Trotzdem lag die Schweiz mit grossem Abstand vor den Niederlanden (412), Dänemark (377), Schweden (374), Finnland (329) und Deutschland (316) an der Spitze. Der EU-28 Durchschnitt betrug 134 (2016: 122) Anmeldungen pro eine Million Einwohner. (Fig.: Europäische Patentanmeldungen pro Million Einwohner – http://bit.ly/2oOwGQd )
Die Gesamtzahl der Patentanmeldungen beim EPA stieg 2017 um +3.9% auf den neuen Rekordwert von 166 000. (Fig: Entwicklung der Patentanmeldungen – http://bit.ly/2HfxX9F ). Wachstumstreiber waren vor allem China (+16.6% Steigerung der Anmeldungen) und die USA (+5.8%). Die Schweiz war erstmals nicht mehr unter den fünf grössten Anmeldestaaten klassiert. Nach den USA, Deutschland, Japan und Frankreich steht nun China auf Platz 5. (Fig.: Die grössten Anmeldeländer – http://bit.ly/2D6RPcG )
„In Bezug auf Patente war 2017 ein positives Jahr für Europa“, sagt EPA-Präsident Benoît Battistelli. „Die wachsende Nachfrage nach europäischen Patenten bestätigt Europas Attraktivität als führender Technologiemarkt. Auch europäische Unternehmen meldeten mehr Patente an als jemals zuvor. Das ist ein Ausdruck sowohl ihrer Innovationskraft als auch ihres Vertrauens in unser Leistungsangebot. Das EPA hat adäquat auf die anhaltende Nachfrage reagiert – mit Maßnahmen für größere Effizienz bei Produktion, Produktivität und der Einhaltung der Zeitvorgaben im Verfahren. Gleichzeitig haben wir die Qualität bei Produkten und Dienstleitungen weiter verbessert und die Rückstände bei den anhängigen Verfahren reduziert. Großer Dank gebührt deshalb den Mitarbeitern des Europäischen Patentamts für ihr herausragendes Engagement, welches das bisher beste Leistungsergebnis in der Geschichte des EPA ermöglicht hat.“
Roche aktivster Schweizer Patentanmelder
Trotz eines leichten Rückgangs bei den Patentanmeldungen blieb Roche das dritte Jahr in Folge das anmeldestärkste Schweizer Unternehmen beim EPA (643 Anmeldungen gegenüber 664 im Vorjahr), vor ABB (508), Nestlé (451), und Novartis (291). Unter den Top 20 Schweizer Anmeldern fanden sich zum zweiten Mal auch drei Universitäten: die EPF Lausanne (Platz 13 mit 71 Anmeldungen), die ETH Zürich (70 Anmeldungen, Platz 14) und die Universität Zürich (58 Anmeldungen, Platz 19, im Vorjahr Platz 20 und davor nicht unter den Top 25). (Fig.: Die grössten Patentanmelder 2017 aus der Schweiz – http://bit.ly/2oP2fJL )
Waadt führend unter den Kantonen, Stadt Zürich sinkt um ein Drittel
Bei den Patentanmeldungen nach Kantonen steigerte die Waadt ihren Spitzenplatz und erhöhte den Anteil am Total der Anmeldungen aus der Schweiz auf 16.3% (2016: 15.7%; +3,9%). Es folgten Basel-Stadt und Zürich mit einem Anteil von jeweils 12,9%, was beim Kanton Zürich einen weiteren Rückgang der Patentanmeldungen um 13,7% bedeutet (2016: -5,6%), während die Anmeldungen aus Basel-Stadt um 5.7% zunahmen. Die drei Kantone vereinigten somit rund 42% des europäischen Patentanmeldeaufkommens aus der Schweiz auf sich. Auf Platz 4 liegt der Aargau mit einem Anteil von 11% (2016: 9%, ein Plus von 22.8%), und auf Platz 5 der Kanton Neuchâtel mit einem Anteil von 8,3% (+5.6% mehr Anmeldungen). Im Städte-Ranking konnte Basel seine Spitzenposition ausbauen (932 Patentanmeldungen, +5.7%), während die Anmeldungen aus Zürich massiv zurückgingen (270 Patentanmeldungen, -32.3%).
Anteil der Messtechnik an Schweizer Patentanmeldungen bei 10%
Gemessen an der Zahl der Patentanmeldungen waren die drei wichtigsten Technologiefelder der Schweiz die Messtechnik (10% aller Patentanmeldungen aus der Schweiz, gegenüber 9% im Vorjahr), die Medizintechnik (8%), sowie Verpackungs- und Transportsysteme (8%), gefolgt von Organischer Feinchemie und „Elektrische Maschinen und Geräte, Energie“ – beide Bereiche kamen auf einen Anteil von jeweils 7%.
Novartis, Roche, ABB mit Spitzenpositionen
In den zehn patentaktivsten Technologiefeldern beim EPA belegten Novartis, Roche und ABB auch im allgemeinen Vergleich Spitzenpositionen. In Biotechnologie war Roche die Nr. 1, Novartis die Nr. 6. Im Bereich der Arzneimittel belegten Novartis Platz 4 und Roche Platz 5. Im Technologiefeld „Elektrische Maschinen und Geräte, Energie“ rangierte ABB nach Philips, Siemens, Valeo und LG auf Platz fünf. In der organischen Feinchemie war Roche die sechstgrösste Patentanmelderin beim EPA.
Wachstum in Europa
Auf Länderebene konnten die meisten Länder Europas beim EPA Wachstumsraten verzeichnen: Anmeldungen aus Frankreich wuchsen um 0.5%, Deutschland +1.9%, Grossbritannien +2.4%, Niederlande +2.7%, Schweden +4.9%. Bei den Ländern mit einem grösseren Anmeldevolumen gingen lediglich die Anmeldungen aus Belgien zurück (-1.9%). (Fig.: Die 50 größten Anmeldeländer – http://bit.ly/2D6RPcG )
Huawei auf Platz 1
Erstmals in der Geschichte des Europäischen Patentamts hat ein chinesisches Unternehmen – Huawei – die meisten Patente angemeldet und belegt im Ranking der zehn anmeldestärksten Firmen beim EPA den Platz 1, gefolgt von Siemens (2) , LG (3), Samsung (4) und Qualcomm (5). Von den Top 10-Unternehmen kamen damit vier aus Europa, drei aus den USA, zwei aus Korea und eines aus China. (Fig.: Die zehn größten Patentanmelder 2017 – http://bit.ly/2G0rznl )
Über das EPA Das Europäische Patentamt (EPA) http://www.epo.org ist mit rund 7 000 Mitarbeitern eine der größten europäischen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes. Der Hauptsitz ist in München; Niederlassungen gibt es in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien. Das EPA wurde gegründet, um die Zusammenarbeit europäischer Staaten im Patentwesen zu fördern. Über das zentrale Erteilungsverfahren beim EPA können Erfinder auf der Grundlage einer einzelnen Patentanmeldung Patentschutz in bis zu 44 Ländern (mit einem Markt von rund 700 Millionen Menschen) erlangen. Das EPA gilt überdies als weltweit bedeutendste Behörde für Patentrecherchen und Patentinformation.
Für detaillierte Statistiken beachten Sie bitte auch den Jahresbericht des Europäischen Patentamts für das Jahr 2017 unter: http://www.epo.org/annual-report2017
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