So leicht gibt der nicht den Löffel ab

Metzingen (pts008/07.04.2017/09:00) – Ostern steht vor der Türe und einmal mehr stellt man sich die Frage: Warum bringt ausgerechnet der Hase die Eier? Der Nager mit den spitzen Fangzähnen und dem undurchdringlichen Blick nistet sich nicht nur ungefragt in Eigenheimen ein, sondern versteckt obendrein, was an Ostern so vielen Menschen Freude bringt, Schokolade im Osternest. Der Hase ist jedoch nicht nur an Ostern eine unterschätzte Bedrohung: Im Zuge von Überpopulation, als Versuchskaninchen oder in Wer-Gestalt – der Hase ist seit Jahren beliebter Gegenstand von Filmen mit Horror-Motiven. Die Genre-Experten aus der Horrorklinik http://www.horrorklinik.de haben daher die sechs sehenswertesten Filme mit Bedrohungen durch Horror-Nager gesammelt.

Night of the Lepus Ein echter Horror Kult-Klassiker aus den frühen Siebzigern. Die Idee der wahrhaft unfassbaren Angriffe der Horror-Hasen geht auf eine Science-Fiction-Novelle von Russell Braddon zurück. Eine Überpopulation von Karnickeln bedroht die Existenz eines Bauern, der sich Hilfe suchend an Wissenschaftler wendet. Da sie die Tiere nicht vergiften wollen, entwickeln sie ein Hormon, das den Fortpflanzungszyklus der Nager unterbrechen soll. Das Versuchskaninchen wird jedoch mit einem Tier aus der Kontrollgruppe verwechselt und kann entkommen. Nur wenig später entdecken der Farmer und die Forscher eine ungewöhnliche Spur, die in eine alte Goldmine führt. Dort stoßen sie auf ein riesiges Kaninchen, das voller Blut ist und sie angreift. Nachdem sich herausstellt, dass es nicht allein ist, versuchen sie vergeblich es mit Hilfe von Sprengstoff zu töten. Die Hasen, die tatsächlich sogar zu tausenden sind, verlassen die Mine mit Einbruch der Dunkelheit und machen sich auf in das angrenzende Dorf. Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=m0DKTM41r1s

Donnie Darko Ein komplexer Mystery-Thriller, der so schwer zugänglich wie sehenswert ist. Der Film verbindet seine Handlungsstränge gerade dicht genug, um am Ende alles auflösen zu können, in doppelter Hinsicht. Der Zuschauer muss sich darauf gefasst machen, dennoch ratlos zurückzubleiben. Donnie ist so intelligent wie kreativ – und psychisch auffällig. Eines Nachts stürzt das Triebwerk eines Flugzeugs in sein Zimmer. Der junge Mann überlebt, da ihn eine Hasengestalt mit Namen Frank in einer Art Traum dazu drängt, das Haus zu verlassen. Es folgen weitere Visionen von Frank, der schließlich das Ende der Welt prophezeit: In 28 Tagen, 6 Stunden, 42 Minuten und 12 Sekunden soll alles vorbei sein. Donnie glaubt dem Hasenwesen und folgt ihm, wobei er einerseits Teile seiner Schule zerstört und Häuser niederbrennt, andererseits aber auch für die Verurteilung eines Pädophilen sorgt und die Liebe seines Lebens kennenlernt. Auf Anraten Franks hin beschäftigt sich Donnie außerdem näher mit Zeitreisen. Seine Recherchen führen ihn ausgerechnet an Halloween zum Haus einer gewissen „Grandma Death“ – und dort wird Frank plötzlich real. Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=ZZyBaFYFySk

Die Ritter der Kokosnuss Die Crew des Flying Circus ist ebenso Kult wie beinahe alle ihrer Filme. In die Ritter der Kokosnuss weisen sie daraufhin, dass wenige Abenteuer so schwer zu bestehen sind wie der Kampf mit einem Killer-Kaninchen. Das Ass im Ärmel von Monty Python ist eine heilige Handgranate – wenn sie diese zielsicher genug platzieren können. König Artus und sein Diener reisen durch Britannien, um die besten Ritter für die Tafelrunde zu finden. Dabei stoßen sie auf Bedevere, der Hexen erkennen kann, Sir Lancelot, der einfach ziemlich bekannt ist, Sir Glahad, der sich durch seine Tapferkeit auszeichnet, Sir Robin, der weniger tapfer als angstbedingt inkontinent ist, und einen Herren, der in diesem Film nicht erscheint. Nach einiger Zeit erhält die Runde einen göttlichen Auftrag: Sie sollen den Heiligen Gral suchen. Wegen eines eingebildeten Franzosen trennt sich die Gruppe wieder und jeder sucht für sich allein. Dabei treffen die Helden auf dreiköpfige Riesen, verführerische Frauen, die Ritter von Ni und eine Hochzeitsgesellschaft. Den Gral finden sie dabei nicht, weshalb sie sich erneut zusammentun – nur um sich unmittelbar in einem Wald zu verirren. Es dauert ein Jahr, bis ihnen ein Zauberer begegnet, der zu wissen meint, wo sich der Heilige Gral befindet: Er führt sie zu einer Höhle – nur wird diese von einem gefährlichen Killer-Kaninchen bewacht. Szene mit dem Killerkaninchen: https://www.youtube.com/watch?v=Nvs5pqf-DMA

Unten am Fluss – Watership Down Unten am Fluss brilliert durch strukturelle Parallelen zur menschlichen Existenz. Trotz des dunklen Untertons offenbart die Geschichte einen utopischen Charakter, die selbst im Format des Zeichentrickfilms nichts von ihrer Vielschichtigkeit verliert. Der Hase Hazel lebt mit unzähligen seiner Art auf dem idyllischen englischen Land. Als sein Bruder eine Vision von der Zerstörung ihres Baus hat, verlassen einige der vor allem jüngeren Tiere ihre Heimat – gegen die Anweisung ihrer Obrigen. Die Entscheidung erweist sich als richtig: Der Bau wird wenig später von Menschen ausgelöscht, die hinterbliebenen Hasen sterben. Die Geflohenen kommen in die Hügellandschaft von Watership Down, wo sie einen neuen Bau errichten. Es dauert nicht lange, bis es Probleme gibt: Dem Diktator des hier benachbarten Kaninchenstamms sind die jungen Hasen und ihre Selbstbestimmung ein Dorn im Auge. Er beschließt, sie auszulöschen und entsendet eine Kampftruppe – begleitet vom schwarzen Kaninchen des Todes. Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=9S26LA8Bk14

Wallace & Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen Ein „vegetarischer Horrorfilm“, der mit Witz und niedlicher Aufmachung durch intertextuelle Bezüge zu Klassikern des Horror-Genres glänzt, wie etwa Dr. Jekyll und Mr. Hyde, King Kong, Frankenstein oder Ghostbusters. Der Erfinder Wallace und sein anthropomorpher Hunde-Freund Gromit schützen mit ihrer Firma „Anti-Pesto“ erfolgreich die Gemüse-Beete der Stadt vor Schädlingen. Das ist vor dem bevorstehenden Gemüsewettbewerb besonders wichtig. Dann wird die Stadt plötzlich von einer Kaninchenplage bedroht und die beiden Knet-Chaoten haben alle Hände voll zu tun. Um der Lage Herr zu werden, entwickeln sie ein Kaninchen-Warnsystem, das die kleinen Nager fangen und ihnen per Gehirnwäsche die Lust an Karotten nehmen soll. Dummerweise kommt es zu einem: Die Maschine verändert die Persönlichkeit von Wallace und tauscht sein Wesen mit dem eines Kaninchens. In den folgenden Nächten macht der Erfinder als ‚Werkaninchen‘ die Gemüsegärten der Stadt unsicher. Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=ZF7zp2-jL3I

Bunny und sein Killerding Über Finnland existieren einige Vorurteile. Die meisten beziehen sich auf den Alkoholkonsum der Landesbewohner und die Selbstmordrate des Landes. Das hält junge Talente nicht ab, ungewöhnliche Filmideen zu realisieren, sondern scheint sie im Gegenteil zu inspirieren. Mit Bunny und sein Killerding liefert der Regisseur Joonas Makkonen einen reißerischer Hüpfer ab, dessen blutiges Treiben dem geflügelten Wort „wie die Karnickel“ alle Ehre macht. Eine Gruppe junger Erwachsener fährt in eine Hütte im Wald. Bei dem Kurztrip soll es vor allem um Spaß, Alkohol und Sex gehen. Gerade angekommen, trifft die Gruppe auf drei unheimliche Männer. Würde es sich bei diesen um inzestuöse Hillbillys handeln, könnte man sich auf feinstem Backwood-Horror gefasst machen. Aber weit gefehlt, die Männer sind vergleichsweise harmlos. Die eigentliche Bedrohung klopft wenig später an die Tür der Hütte: Ein Wesen, das halb Hase, halb Mensch ist, schwingt seinen riesigen Phallus auf der Suche nach primären weiblichen Geschlechtsmerkmalen. Dabei beschränkt er sich nicht allein auf Frauen, sondern dehnt sein reißerisches Verlangen auf eigentlich so ziemlich alles auf, wobe er alles niederrammelt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=EZq1GCZ6g8o

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